Frontal-Crash included
Heute waren Olaf und ich in den Harburger Bergen (HBs) unterwegs. Alle Nicht-Norddeutschen mögen jetzt vielleicht schmunzeln, denn die höchste Erhebung – der Hasselbrack – wird bei Wikipedia mit gerade einmal 116,2m über NHN erwähnt.
Aber das Bike-Revier südlich der Elbe hat echt eine Menge zu bieten. Na klar, es ist nicht der Schwarzwald, trotzdem gibt es auf relativ überschaubarem Gebiet komprimiert jede Menge Trails und alle nötigen Gemeinheiten. Steile Anstiege auf Sand oder Wurzeluntergrund. Downhills durch Hohlwege mit großen Sprüngen, ein paar gebauten Rampen und Drops. Einer geht sogar direkt über eine Betonmauer 1,5 Meter tief ins Nichts. 🙂

Heute wollte ich das STEVENS Jura Carbon ES intensiver als die letzten Tage rannehmen. Es hatte kurz vorher geregnet, so dass wir zwar keinen Matsch, aber feuchte Untergründe hatten- also gute Allround-Bedingungen.
Mich haben einerseits nochmal die Reifen interessiert. Und dann aber auch Gabel und Dämpfer. Um es gleich vorweg zu nehmen, es ist ein Hochgenuss, dieses tolle Material zu fahren. Alles funktioniert, wie und wann es soll und das nimmt einem richtig Arbeit. Vor allem das Fahren mit dem Dämpfer ist für mich eine tolle neue Erfahrung. So ein Hinterbau ist echt nützlich. Beim Springen, beim Droppen, auf der Geraden… sogar beim Klettern. Ein Fully gibt einfach Ruhe, Stabilität und Sicherheit. Ich möchte mein Hardtail so schnell nicht zurück.
Die Reifen sind die eigentlichen Arbeiter und machen im wahrsten Sinne des Wortes die Drecksarbeit. Ob Teer, Sand, Matsch, nadelweicher Waldweg oder Wurzelpassagen – über alles müssen die Pneus als erstes. Am Ende einer schnellen Abfahrt war ich dermaßen vom Grip fasziniert, dass es mich richtig zerlegt hat. Die Abfahrt lief in einer langen Linkskurve mit Erd- und Wiesenuntergrund aus. Ich konnte meine Augen nicht vom Vorderreifen lösen, der trotz Schräglage artig seine Arbeit tat. Wow!
Dann ging alles ganz schnell. Mit voller Wucht fuhr ich frontal in eine Bank (Stirnseite), die wartend am Wegesrand stand. Da ich noch etwas Rücklage hatte, flog ich nur seitlich und ohne Salto vom Rad. Das Verrückte ist: Den ganzen Aufprall hat der Vorderreifen abgefangen. Es gab noch nicht mal einen Durchschlag und dank tubeless keinen Platten.
Und wieder einmal hatte ich Glück im Unglück. Letztendlich war es ein Fahrfehler durch mangelnde Konzentration bei nicht angepasster Geschwindigkeit.