Glaubt mir, ich hab echt (!) nix (!) gemacht. Torsten, Thomas, ich und ein paar andere wollten nur mal schnell die Prologue-Strecke erkunden. Berghoch geht es schon mal gut zur Sache, aber die Böden sind in einem guten Zustand. Angefeuchtet, aber nicht nass.
Tja, bergab ist das dann schon eher Enduro-Niveau. Trotzdem bin ich doch sehr überrascht vom Ausgang dieser Mini-Abfahrt. Wollte einen Drop fahren, bin dann aber in eine Rinne gekommen und hab mich zwischen ein paar Rocks verkantet. Ein blöde, seltene, unglückliche Kombination. Ich war auch echt nicht schnell, die anderen waren zum Großteil schon unten.
Better today than tomorrow
Keine 5 Minuten später kam eine junggebliebene Kanadierin auf ihrem Bike und hat mir Hilfe angeboten. Mit ihrem Truck hat sie mich eingesammelt und Richtung Hotel gebracht. Thank you Ma’am! Jetzt muss ich erstmal schnell zu den Jungs von Obsession Bikes. Die kriegen alles wieder fit.
Nachtrag: Neue Felge, 240CAD, alles wieder fein. Bin die Strecke noch zwei mal gefahren. Das passt schon. Auf dem Weg zu noch mehr Awesomeness 😉 Euer Svensson
Bevor ich mein brandneues STEVENS Jura Carbon SL ausgiebig einfahren kann, muss es auch schon wieder eingepackt werden. Ein gutes Nachmach-Video zum Bike Traveln habe ich hier gefunden: https://www.youtube.com/watch?v=u9Y6QylKPng
Ich habe leider nur das klassische evoc bike travel bag , das für 29″ etwas knapp ist. Aber es passt alles rein. Luftdruck von den Reifen muss etwas runter, aber nicht ganz – sonst hat man die Milch im Sack. Grrrr…
Bike auspacken und wieder aufbauen dauert ca. 30min. – und ab geht die Post….
Wenn am 4. Juli der Startschuss fällt, startet natürlich auch ein digitales Rennen. Viele wollen Fotos und Videos oder zumindest die Strecke per GPS tracken, um im Anschluss ihre Leistungen anderen zeigen zu können.
Ein bisschen Geraffel ist auch bei mir zusammengekommen. Ich werde meinen Radcomputer mitnehmen und wohl auch meine Uhr. Beide Geräte können GPS aufzeichnen und die Herzfrequenz hab ich dann auch noch.
Weil ich so ein Mega-Event vielleicht nie wieder bestreiten werde (wer weiß), habe ich mir vorgenommen, jeden Tag einen kurzen Bericht zu schreiben. Und dann hatte ich die Idee, die wichtigsten und epischsten Abschnitte mit der GoPro festzuhalten. Das wird nicht ganz einfach, weil Akkuleistung und Speicherplatz immer ziemlich dynamisch sind. Jedem Renntag spendiere ich eine 128GB Karte. Ersatzakkus habe ich auch. Also werden ein paar coole Bilder ganz sicher rausfallen. 🙂
Momentan passiert so viel, da komme ich mit dem Bloggen kaum hinterher.
Ich bin in diesen Tagen viel mit dem „neuen“ Rad unterwegs und teste alles auf Herz und Nieren. Ein großes und wichtiges Thema ist die richtige Bereifung. Hier gilt es einen Kompromiss aus Sicherheit (Grip) und Gewicht (Speed) zu finden.
Vom BCBR gab es eine Empfehlung, der bin ich stumpf gefolgt. 1) Go tubeless! 2) Front: Maxxis Minion DHR II (2.3) 3) Back: Maxxis Ikon (2.2)
Klares Fazit nach drei Trainings: Alter Schwede! Don’t make me think. Die Reifen kleben am Boden und machen einfach nur Spaß. Schnell sind sie aber auch. Und das für mich Krasseste: Alles ohne Schläuche. Magic! 👍
Ein Mountainbike-Marathon mit einer Strecke von 70km und 1.800hm sollte doch machbar und die beste Möglichkeit sein, seine – also meine – aktuelle Form zu testen.
Vorgestellt hatte ich mir eine Platzierung unter den ersten 15. Als dann Punkt neun der Startschuss fiel, wurde ich im Wortsinn schnell eines Besseren belehrt. Sobald wir die Stadionrunde hinter uns hatten, ging es mit hohen Tempo los. Die ersten Kilometer mussten wir gnadenlos hoch, hoch und weiter hoch. Die Böden waren schön aufgeweicht und die Temperatur lag bei 1 oder 2 Grad. Die Jungs um mich herum schien das nicht zu stören. Mir aber war kalt, sehr kalt. Ich brauche immer ca. eine Halbe-/Dreiviertelstunde, bis die Aggregate einigermaßen hochgefahren sind. Dafür war es heute definitiv zu spät. Gefühlt alle fuhren an mir vorbei- das war echt grausam. Eine weitere Tatsache war, dass ich zu wenig gefrühstückt hatte und der Magen schon jetzt rebellierte. Als Ergebnis fühlten sich meine Beine wie Gummi an.
Was passierte hier? Wo war der ganze Druck hin?
Nach der ersten Schiebepassage hoch zum Steinbergsee fühlte ich mich so gedemütigt, dass ich kurz vorm Aufhören war. Der Puls kam einfach nicht zur Ruhe und mir war kotzübel. Zum Glück kamen dann ein paar mörderisch geniale Abfahrten und ich konnte wieder einige Plätze gutmachen. Nichtsdestotrotz blieb es dabei, dass ich immer wieder von hinten überrollt wurde. Es folgten lange leicht ansteigende Ziehwege und so langsam wurde ich wärmer. Die Strecke war im Prinzip traumhaft und genau mein Ding, aber es wollte sich kein Flow einstellen. Und immer wieder Schnee…
Das alles erinnerte mich an die Amateurrennen in den Neunzigern. Eine hohe Leistungsdichte und jede Menge Geballer. Klar, es waren ja auch viele Lizenzfahrer am Start. Aber so eine Diskrepanz. Boah..
Halbwegs würdevoll habe ich es nach 35km zurück ins Ziel geschafft. Als der Stadionsprecher meinen Namen mit der Ankündigung ausrief, dass ich nun auf die zweite Runde gehen würde, bin ich einfach rechts rausgefahren und direkt zur Dusche. 😉 Nicht mit mir. Nicht heute. Im Nachhinein hab ich es ein bisschen bereut. Irgendwie hab ich schon gekniffen und irgendwie war ich zum Schluss ja doch warm. Jetzt weiß ich aber, welche Hausaufgaben noch zu tun sind.
Das Rennen hatte aber auch was Positives. Ich konnte auf wunderbarem Material fahren (Danke Olaf again) und weiß jetzt, dass dieser Bike-Typ für Kanada perfekt sein wird. Vor allem bergrunter war ich vielen anderen überlegen und konnte mich voll auf Reifen, Dämpfer und Bremsen verlassen. Ein völlig neues Erlebnis. Für die Kollegen mit ihren Sechseinhalb-Kilo-Hardtails war die Strecke jedenfalls nix. 🙂
Ach ja, und ich konnte meine neue GoPro unter Realbedingungen testen. Ein paar Impressionen gibt’s hier…
In zehn Wochen startet die große Party in BC und bei mir in HH ist noch einiges im Argen. Prinzipiell ist alles organisiert bzw. organisierbar. Wäre da nicht die Besonderheit, dass ich noch immer kein Bike hab.
Im Dezember hatte ich mir ja eine Trailrakete bestellt (Bike No. 7), doch leider gibt es Verzögerungen im Betriebsablauf. Letztes Jahr gab es einen Brand bei Shimano in Japan und wie es der Zufall will, wurde der Großteil der Komponenten zerstört, darunter auch meine XTR-Kurbel. 🙁 Ohne diese Kurbel kann das Bike nicht gebaut werden. K-o-t-z!
Für dieses Wochenende habe ich mir erstmal wieder Olafs Heiligtum ausgeliehen, damit ich beim Bilstein Bike Marathon starten kann. Das wird lustig. Für das STEVENS Racing Team mit einem Canyon am Start. Aber das Bike hat zumindest eine Kurbel. 🙂
Heute konnte ich daher endlich mal wieder MTB gefahren. Die Einheit war auch extrem wichtig. So ein 29″ Bolide fährt sich schon deutlich anders – besser. Aber man muss es halt mal gefahren sein. An die 12-fach Schaltung gewöhnt man sich schnell, den Shift aufs große Kettenblatt hab ich eh nie gemocht. Den Seat-dropper hab ich mehrfach ausprobiert, auch wenn Treppenfahrten nicht gerade zum klassischen Use case gehören. Mit dem Seat-dropper einher gingen natürlich auch Gabel und Dämpfer. Beide arbeiteten astrein und waren bocksteif, wenn es darauf ankam.
Als mir nach knapp 70 zornigen Kilometern ein 1er-BMW die Vorfahrt nahm, konnte ich auch noch die Bremsen testen. Es war bereits das dritte mal, dass ich in einer ähnlichen Situation war. Der mit seinem Smartphone beschäftigte Fahrer nimmt keine (!) Kenntnis von mir, ich sehe den Crash aber umso deutlicher vorher und kann mich mit einer gewissen Wut im Bauch darauf vorbereiten. Also: Hinterrad blockieren und schön in die Seiten sliden. Der Überraschungseffekt und die Beule in der Tür sind garantiert. (Liebe Kinder, bitte nicht nachmachen!)
Leider hatte ich es ein wenig befürchtet. Der Einstieg nach dieser Woche Mallorca könnte schwierig werden. Aber diese Woche… war wirklich scheiße!
In erster Linie war es die Arbeit, die tierisch gestresst und genervt hat. Projekte und ToDos, als ginge es um Leben und Tod. Scheinbar alles und jeder hatte sich gegen mich verschworen. Dazu dann die übliche Flut an Mails, Mails und Mails.
Die Sehnsucht nach der Speedgruppe wuchs stündlich und so bin ich schon am Mittwoch morgen zu einem Flucht-Training aufgebrochen. 120km sollten wohl kein Problem sein. Aber es lief ganz und gar nicht. Wir hatten 4 Grad und tierisch Wind aus Nord-Ost. Zudem war ich zu dünn angezogen. Das Rad lief auch nicht. Und überhaupt, ich war alles andere als locker. Kein Fast Train, dafür Beine aus Gummi und Frust.
Nach nur 7,7km hab ich abgedreht und bin zum Rasenmähen in den Garten.
Aber es kamen weitere Tiefschläge. Die Auslieferung meines Mountainbikes (bestellt im Dezember) wird sich womöglich bis in den Juni verzögern. Und das nur, weil diese verdammte XTR-Kurbel nicht da ist. Und das nur, weil es in der Shimano-Fabrik gebrannt hat. Damit steht das ganze Canada-Projekt auf der Kippe- denn so fix bekommt man kein anderes Rad.
Und dann fallen wir die Worte meines alten Profs ein, der in der Arktis Eisbären filmen wollte. Ungeduld hilft nicht, Geduld auch nicht.